Viele Erkrankungen und körperliche Leiden werden auch begünstigt durch falsche Ernährung. Weil das immer mehr Menschen verstehen, bekommt der Ernährungscoach eine immer größere Bedeutung in der Schweiz. Ob Hautausschlag, Allergien, Antriebslosigkeit oder Cellulite: Vieles von dem hängt ganz eng mit einer unpassenden Ernährung zusammen. Das herauszufinden und Änderungen aufzuzeigen ist die Aufgabe eines Ernährungscoachs. Doch wie wird man Ernährungscoach und was man dann genau?
Nicht alles, was lecker aussieht, ist auch gesund. Ein Ernährungscoach achtet auf eine ausgewogene Ernährung – ohne, dass man hungern muss
Ernährungscoach mit Bachelor?
Es gibt verschiedene Formen der Ausbildung, um als Ernährungscoach zu arbeiten. Möglich ist auch, einen Bachelor of Science in Ernährung und Diätetik zu machen. Dies setzt ein Vollzeitstudium mit sechs Semestern und ein anschliessendes zehnmonatiges Zusatzmodul in der Praxis voraus. Die Berner Fachhochschule bietet beispielsweise einen solchen Studiengang an.
Viele, die den Beruf des Ernährungscoachs ergreifen wollen, wählen aber nicht das Bachelor-Studium zum Ernährungsberater, sondern absolvieren eine Fachausbildung an einer der in der Schweiz vorhandenen Akademien und Institute. In 2 bis 3 Jahren wird man nach den EMR-Richtlinien auch so weit gebracht, dass man eine EMR-Registrierung für die Krankenkassenanerkennung erreichen kann.
Kosten der Ausbildung zum Ernährungscoach
Die Kosten variieren von Anbieter zu Anbieter und unterscheiden sich auch in der Intensität der Ausbildung. Je nachdem, welche Module man wählt, sind Gesamtkosten bis zum fünfstelligen Frankenbereich möglich.
Was macht der Ernährungscoach eigentlich?
Ein Ernährungscoach coacht andere Menschen hinsichtlich der Ernährung. Das kann z.B. im Fitnesscenter oder auch in einer Reha-Klinik sein. Nicht immer müssen Menschen, die sich vom Coach beraten lassen, auch krank sein, wenngleich übergewichtige oder adipöse Menschen schon einen Großteil der Kunden ausmachen. Es gibt aber auch eine ganze Reihe ambitionierter Kunden, die nicht zu dick sind, aber sich einfach richtig und gesund ernähren wollen und dazu einen Coach zu Rate ziehen.
Ein Ernährungscoach kann auch Diäten begleiten oder Diätpläne, bzw. Ernährungspläne für Kunden aufstellen, die es den Kunden ermöglichen, satt zu werden und dennoch nicht zu viel zu essen.
Der Ernährungscoach geht dabei bei seiner Arbeit über den reinen Ernährungsberater hinaus. Der Coach ist eine Art Begleiter für den Kunden, der ihm dabei hilft, mit einer neuen Ernährungsweise besser durchs Leben zu kommen. Der Ernährungscoach setzt nicht nur einen Standard-Ernährungsplan vor, der umzusetzen ist, sondern erarbeitet gemeinsam mit dem Kunden Maßnahmen und einen Ernährungsplan, dessen Ziele und Umsetzung auch realistisch ist. Alltagstaugliche Lösungen werden vom Coach gemeinsam mit dem Kunden umgesetzt. Die Begleitung durch den Ernährungscoach ist dabei eine große Hilfe für den Kunden.
Ein Ernährungscoach hilft auch bei Adipositas
Ist die Ausbildung zum Ernährungscoach zukunftssicher?
Eines ist sicher: Gegessen wird immer. Anders funktioniert der menschliche Körper nicht. Die Essgewohnheiten der Menschen in der Schweiz verändern sich – auch durch den Zuzug vieler Menschen aus anderen Kulturen. Übergewicht und Adipositas haben laut dem Schweizer Ernährungsbulletin stark zugenommen. Die Lebensmittelforschung und -entwicklung macht immer neue Entwicklungen und gewinnt immer neue Erkenntnisse: Was man gestern noch mit Genuss gegessen hat, kann morgen schon als ungesund gelten. Insoweit ist davon auszugehen, dass es auch zukünftig erheblichen Aufklärungsbedarf und Coaching-Bedarf im Bereich der Ernährung geben wird. Ein Ernährungscoach kann auch nicht nur in Kliniken oder Rehabilitationseinrichtungen arbeiten, sondern auch in der Lebensmittelindustrie, in großen Kantinen und als Berater in der sonstigen Industrie. Überdies ist ein Ernährungscoach auch international einsetzbar, z.B. als Schweizer auch in den Nachbarländern oder gar weltweit.