Ultraschallgeräte kennt man vom Gynäkologen, wenn es darum geht, das Ungeborene im Bauch der Mutter sichtbar zu machen und vom Kardiologen, wenn er das Herz abschallt, um zu überprüfen, ob die Herzklappen dicht schliessen und nicht zu viel Blut zurückfliesst. Doch immer häufiger sieht man auch ein Ultraschallgerät für die Physiotherapie. Was macht ein Physiotherapeut mit einem solchen Gerät und wofür kann es gut sein?
Aus der Diagnostik ist Ultraschall nicht mehr wegzudenken, aber Ultraschall kann auch in der Therapie eingesetzt werden. Viele Physiotherapeuten machen dies erfolgreich
Einsatz von Ultraschallwellen in der Physiotherapie ist nicht neu
Dass Ultraschallwellen in der Physiotherapie eingesetzt werden, ist nicht grundsätzlich neu. Bereits in den 1940er-Jahren setzten einige Therapeuten solche Ultraschallgeräte in der Physiotherapie ein. Die Geräte und die Technik dahinter haben sich allerdings in den letzten Jahrzehnten ständig weiterentwickelt. Heute werden die Geräte für viele Anwendungen genutzt.
Ein Ultraschallgerät für die Physiotherapie findet Einsatz bei der:
- Behandlung von Nackenschmerzen
- Behandlung von Rückenschmerzen
- Behandlung von Neuralgien
- Behandlung von Muskelkontrakturen
- Behandlung von Schleimbeutelentzündungen
- Behandlung von Verstauchungen und Quetschungen
Thermische und mechanische Effekte werden genutzt
In der Ultraschalltherapie macht man sich thermische und mechanische Effekte durch den Ultraschall zunutze. Physiotherapeuten arbeiten häufig mit Geräten, die in der Frequenz von 1 MHz arbeiten, andere mit 3 MHz. Dort, wo der Ultraschall im Körper z.B. auf härteres Gewebe oder Knochen trifft, entsteht Wärme, was den Effekt der Ultraschalltherapie ausmacht. Durch die Wärme kommt es dort auch zur besseren Durchblutung und Sauerstoffversorgung, was die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren kann. Das ist der Grund, warum ein Ultraschallgerät für die Physiotherapie durchaus Sinn macht. Meist wird es in Kombination mit manueller Therapie / klassischer Physiotherapie angewandt.
Dadurch, dass die Ultraschallwellen bei direktem Kontakt das Gewebe auch zum Vibrieren bringen können, wird ebenfalls Wärme erzeugt.
Physiotherapeuten setzten Ultraschallgeräte auch bei Knochenbrüchen ein
Knochenbrüche heilen schneller unter Ultraschall-Therapie
Es gibt mehrere Studien, die belegen, dass z.B. Knochenbrüche deutlich schneller heilen, wenn begleitend eine Ultraschalltherapie stattfindet. Der Einsatz erfolgt dabei ganz ohne Chemie. Lediglich ein Gel wird zur besseren Übertragung der Schallwellen auf den Körper aufgetragen, welches zwischen dem Ultraschallgerät und dem Körper befindlich ist. Das Gel hat aber nur eine reine Schallweiterleitungsfunktion und dringt nicht in die Haut ein und hat meist auch keinerlei Wirkstoffe.
Einfache und komfortable Geräte
Während einfache Ultraschallgeräte einfach nur Ultraschallwellen ausstrahlen und ggf. nur über einen Ein-/Aus-Knopf verfügen, besitzen komfortablere Geräte eine fein abgestimmte Technik und weisen zahlreiche Programme für den Einsatz in der Physiotherapie-Praxis auf. Das geht so weit, dass auf einem Display für den Physiotherapeuten die Zonen angezeigt werden, die zu behandeln sind und gleich für den Behandlungszweck die richtigen Voreinstellungen gewählt werden – wie:
- Behandlungsdauer
- Intensität
- Dauerschall oder pulsierend
- Frequenz
Ein professionelles Ultraschallgerät für die Physiotherapie ist daher auch mit einem vierstelligen Franken-Betrag in der Anschaffung zu veranschlagen. Da solche Geräte aber in der Regel lange halten, rechnet sich die Anschaffung für professionelle, fortgeschrittene Physiotherapeuten, die Ihren Patienten etwas Besonderes bieten wollen und auf Sicherheit in der Anwendung Wert legen.
Ultraschall-Therapie ist keine Sonographie
Die in der Ultraschall-Therapie genutzten Ultraschallgeräte unterscheiden sich hinsichtlich der Energiedichte und des Frequenzbereichs von denen, die in der Sonografie (z.B. beim Kardiologen oder Gynäkologen) eingesetzt werden. Vor allen Dingen die Frequenz ist in der Therapie-Variante niedriger.
